...war ich heute mal unterwegs... meine eltern sind ja für gut ne woche im urlaub und deswegen muss ich ihren kater füttern... da sie ja nur einen kilometer von mir entfernt wohnen, dachte ich mir ´heute läufst du`... schönes wetter, sonne, warm, nur nen paar kleinere wolken, aber nix schlimmes... also zog ich mich dem sommer entsprechend an... kurze hose, pulli und die kamera in der hand... immer für einen schnappschuss bereit... also ging ich los...der hinweg war super... locker und luftig kehrte ich also bei meinen eltern ein, der kater kam schon miauend um die ecke und begrüßte mich wie es sich für einen kater gehört... hungrig schawenzelte der vincent um meine beine als hätter er eine woche lang nichts zu essen bekommen... so gab ich ihm erstmal alles was ein kater braucht... milch, wasser, trockenfutter und feinstes geflügel in gelee... dann schnappte ich mir die zeitung aus dem briefkasten, setzte mich unter die weinberankte pergola und liess den kater schön auf meinem schoß schnurrend nieder... dann lass ich ein wenig in der zeitung, dann schmuste ich mit dem kater, fotografierte ihn und genoss eine zigarette...
... dann fing es plötzlich an leicht zu donnern und ein paar regentropfen erreichten meine nase... es tat mir ja leid, aber nun musste ich den kater sanft von meinen beinen befördern und schnellen fusses den heimweg antreten... jetzt fragt ihr euch sicherlich warum ich nicht dageblieben bin und dort gewartet habe bis der regen aufhört... nun ja, ich hatte da so meinen sturren plan im kopf der besagte, das ich den kater füttere und dann wieder nach hause mache und mir was leckeres zu essen zubereite... und da mein bauch mich schon knurrendender weise daran erinnerte, lief ich also los... war ja auch alles noch im bereich des möglichen... die kamera verstuate ich derweilen in meine "känguru-beutel-tasche"... sprich ich hatte so nen pulli an, der vorne am bauch so ne tasche da hat... und der pulli besass auch glücklicherweise nen kapuze, hatte aber einen verdammt tiefen ausschnitt, der später in dieser geschichte noch von bedeutung wird... aber hübsch der reihe nach... also mit provisorisch verstaueter kamera lief ich das dorf hinauf... dabei ging ich den weg entlang der durch den park führte, denn unter all den bäumen biste ja geschützt, dachte ich mir... bis da ein regentropfen durchkommt ist weihnachten... so meine gedanken... nun ja, bis dahin schaffte ich es halbwegs trocken... doch dann... dann blitzte und donnerte es und ein platzregen setzte ein, wie er im buche stand... das unwetter was angesagt wurde war da... genau in der minute als die kleine nicole einmal in ihrem leben zu fuss unterwegs war... und das mit einer ultrahochmodernen superteuren kamera, die alles kann... nur eben nicht bei regen von alleine einen regenschirm aufspannt... das werde ich mal auf der nächsten technik-messe in münchen den erfindern vorschlagen, das tragbare technische geräte für unterwegs einen eingebauten kleinen minischirm haben sollten... nun ja, jetzt hiess erstmal fassung bewaren, schnell denken und ab zu der alten bibliothek, die da so einen treppenaufgang mit überdachung hat... geschwind rannte ich dahin... links an der eiche vorbei, streifte einen nadelbaum, stiess an einen busch und bog links auf die treppe... völlig durchnässt stand ich da auf den steinstufen... aber nicht alleine, wie ich erschrocken feststellen musste... zwei typen waren ebenfalls vor dem regen darunter geflüchtet... zwei typen die ich in unserem kleinen beschaulichem dorf nicht erwartet hätte... ich schaute mich flink um, aber ich hatte mich nicht verlaufen... ich war noch in meinem dorf, in dem wundschönen park und nicht auf dem bahnhof zoo in berlin... ´oh weh´ dachte ich mir nur... der eine typ reichte mir die hand und sagte freundlich hallo... mir schwanden die sinne bei seinem atem... ich roch so ungefähr 3,4 promille heraus... der andere sah aus wie gerade vom bau, war aber nicht ganz so betrunken...
... da stand ich nun... nassgeregnet und in gesellschaft zweier trunkenbolde... toll gemacht, nicole! sowas kann nur mir passieren... jetzt fing der biergefüllte typ an mir tolle geschichten zu erzählen... von da wo er herkam und von da wo er wohnte, seine familiengeschichte, sein lebenswandel... bla bla bla... er lebe alleine, habe nur ein einzelbett...bla bla bla... er könnte ja die schöne blonde frau aus seinem haus knallen, aber macht er nicht sonst fliegt er daraus... bla bla bla... er wäre nicht so einer... ob ich nicht lust hätte ihn mit zu mir nehmen... bla bla bla... dabei war mein tiefer ausschnitt, wie vorhin erwähnt, entscheidend... denn seinen augen zu folge waren meine rehbraunen augen bei ihm nicht der renner...
immer wieder schaute ich flehend zum himmel hoch... aber der regen wurde immer heftiger... blitze knallten uns um die glieder und paukenschlag ähnlicher donner liessen unsere ohren wackeln... ich tänzelde angestrengt auf der treppe nach links und nach rechts, um dem penedranten gerstensafttrinker zu entfliehen, aber weit kam ich nicht... wie auch bei 5qm unterstellfläche... in schwachen momenten wollte ich einfach losrennen, egal ob ich nass werde oder vom blitz erschlagen werde... dann aber fühlte ich meine millionenschwere kamera in der tasche und ihr zu liebe ertrug ich weiteres bla bla... bis, ja bis endlich die götter es gut mit mir meinten und für sage und schreibe 10 minuten lang den regen sein liesen... schnell ergriff ich meine chance, sagte noch tschöööö.... und weg war ich... endlich wieder frische luft um meine nase... schnell eilte ich richtung hauptstraße, von wo aus ich mich dann von bushaltestelle zu bushaltestelle hangelte... fals doch noch ein regenschauer kommen sollte... auf den letzten metern brasselten mir zwar noch ein zwei dicke regentropfen auf meinen nassen baumwollpulli, aber das war mir egal, ich sah mein haus und den saufköppen war ich auch entkommen... mit letzter kraft in den beinen und nass bis auf die knochen kam ich erfahrungsreicher zu meiner haustüre, schloss auf und und hinter mir gleich wieder zu!... die einzig trockene stelle war meine känguru-tasche am bauch mit samt der kamera...
ob vor kälte oder vor lauter ekel, trocknete ich mich zitternd ab, zog warme, trockene klamotten an und zwirbelte mir erstmal ne beruhigungszigarette... und was ist die moral von der geschicht?!... nie mehr OHNE auto! wie kann man auch laufen...tzzzzzz :-)
eure frierende nicole.